„Hogwarts in Biblis“
Zauberei hält in der Schule-in-den-Weschnitzauen Einzug

Mit dem Projekt „Hogwarts an der Schule-in-den-Weschnitzauen“ wurde ein weiterer Baustein zur Minimierung von Gewalt und zum Umgang mit Konflikten in den Schulalltag eingeführt. Foto: oh
BIBLIS – Mit dem „Wo-De – Sicherheitstraining“ im September startete die Schule-in-den-Weschnitzauen mit neuen Maßnahmen zur Gewaltprävention in das laufende Schuljahr.
Seit den Herbstferien wird nun mit dem Projekt „Hogwarts an der Schule-in-den-Weschnitzauen“ ein weiterer Baustein zur Minimierung von Gewalt und zum Umgang mit Konflikten in den Schulalltag eingeführt. Im Schwerpunkt geht es um das positive Verstärken von solidarischem Verhalten untereinander.
Tobias Kleiner, seit diesem Jahr als Lehrkraft an der Schule-in-den-Weschnitzauen angestellt, führte dieses Projekt ein. „Das Projekt ist auf zwei Säulen aufgebaut.“, erklärt Kleiner. Einerseits sollen Empathie, sowie die Kooperationsfähigkeit der Kinder durch regelmäßige Klassenspiele gestärkt werden. Andererseits würden die Kinder, beispielsweise durch das Anwenden der Methoden des Wo-De – Sicherheitstrainings und damit verbunden für das gewaltfreie Lösen von Konfliktsituationen im Alltag, ebenfalls belohnt. Hierfür gebe es ein Punktesystem, wofür die Klassen für eben solche Dinge Punkte hinzuverdienen können. Allerdings sei es den Lehrern auch möglich für entsprechendes Fehlverhalten Punktabzüge zu erteilen. „Was hat das nun mit Zauberei zu tun?“, könnte man jetzt als Nichtkenner der Harry Potter Buch- und Filmreihe fragen.
„Bei der Zauberschule Harry Potters in Hogwarts, sowie an vielen Schulen in Großbritannien und mittlerweile auch in Deutschland wurden ähnliche Konzepte mit Punktesystem für das positive Verstärken von vorbildlichem Betragen, sowie zur Stärkung des Gruppenempfindens als Schulklasse eingeführt. Das, aus der Harry Potter- Geschichte bekannte Spiel, „Quidditch“ wurde lediglich durch die regelmäßig stattfindenden Kooperationsspiele ersetzt.“, macht Kleiner die Zusammenhänge deutlich. Die Klassen erhielten wöchentlich eine Rückmeldung aus „Hogwarts“ via Brief mit dem Hogwartssiegel, aus welchem die Schülerinnen und Schüler entnehmen können, wie viele Punkte sie in der vergangenen Woche erreicht haben, was sie konkret gut, oder auch noch nicht so gut gemacht haben.
„Das Öffnen und Verlesen der Briefe ist immer wieder ein toller Start in die Woche.“, berichtet Schulleiterin und Klassenlehrkraft Nicole Skubella. Die Schulleitung und das Lehrerkollegium sind begeistert über die Entwicklungen und mit dem Projekt verbundenen Veränderungen im Umgang der Kinder miteinander. „Es gibt bereits viele tolle Situationen und Entwicklungen, die durch dieses Projekt angestoßen wurden. So helfen sich die Kinder gegenseitig mehr im Schulalltag und fragen auch mal nach, ob sie jemandem zur Hand gehen können, wie zum Beispiel dem Hausmeister beim Sauberhalten des Schulhofes.“, erzählt Skubella
Das Bild zeigt die dritten und vierten Klassen bei der Bewältigung einer Wochenkooperationsaufgabe. Ziel war es den Schriftzug „Hogwarts in Biblis“ groß auf dem Schulhof auszulegen. „Die Kinder sind selbst auf die Idee gekommen, die Buchstaben anhand ihrer selbst sichtbar zu machen. Auch haben sie erkannt, dass sie diese Aufgabe nur gemeinsam lösen konnten. Ein toller Prozess!“, berichtet Kleiner.
Das Projekt ist vorerst bis zu den Weihnachtsferien angesetzt und wird in den kommenden Wochen durch Abfragen bei Eltern, Schülern und Lehrerkollegium evaluiert. Zwischen den Oster – und Sommerferien soll dann die zweite Phase des Projektes starten.
„Die besten Klassen werden jeweils am Ende des Jahres mit dem Hogwartswanderpokal ausgezeichnet, der dann bis zur nächsten Runde im Klassensaal der Gewinnerklassen verbleiben kann. An der Preisverleihung wird der Hogwartsschulleiter Albus Dumbledore höchstpersönlich vor Ort sein.“, verrät Kleiner. Die Verleihung der Preise findet im Rahmen einer kleinen Feier vor den Weihnachtsferien statt. zg